Armut in der Schweiz

Es braucht eine andere Steuerpolitik zur Armutsbekämpfung

Gemäss Einschätzung der Caritas sind in der Schweiz gegen 900 000 Menschen arm. Monatlich werden rund 1800 Menschen von der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert. In der  Dok-Serie „St.Moritz – ein Wintermärchen“ des Schweizer Fernsehens erfahren wir, wie sich Reiche über die Festtage in Nobelhotels vergnügen. Sinnvoll wäre es, wenn die Kantone die Einkommen und Vermögen von Reichen zu einem Mindeststeuersatz besteuern würden, statt  sich andauernd mit noch mehr Steuersenkungen für die ohnehin privilegierten Spitzenverdiener gegenseitig zu unterbieten. Die 2008 von der SP eingereichte Steuergerechtigkeits-Initiative will einen fairen Mindeststeuersatz von 22 Prozent für Einkommen über 250 000 Franken, und  fünf Promille für Vermögen über zwei Millionen Franken. Nachdenken sollte man auch über eine nationale Erbschaftssteuer. Mit den Mehreinnahmen könnten zusätzliche Arbeitsplätze, Investitionen in die Weiterbildung und  Ergänzungsleistungen in Form von Kinderbeihilfen an arme Familien bezahlt werden. Wer für eine einzige Nacht in einer St. Moritzer Hotelsuite Fr. 19 000.- hinblättern kann, dem bleibt auch bei den geforderten Mindeststeuertarifen und einer moderaten Erbschaftssteuer noch längst genug Geld übrig.