Abstimmung vom 24.September 2017

Altersvorsorge 2020 sichert die Renten und stärkt die AHV

Wir werden immer älter und beziehen länger Renten. Weil einerseits die AHV wegen der Pensionierung der Babyboom-Generation (geburtenstarke Jahrgänge von 1946 bis 1964)  unter Druck ist, anderseits die zweite Säule (Pensionskasse) unter den tiefen Zinsen auf den Kapitalmärkten leidet, werden  AHV und zweite Säule in einem Gesamtpaket reformiert, um deren Finanzierung zu stärken. Dadurch werden die Renten der jetzigen und der künftigen Rentnerinnen und Rentner gesichert. Weil der Umwandlungssatz in der obligatorischen beruflichen Vorsorge von 6,8 auf 6,0 Prozent sinkt, wird mit Ausgleichsmassnahmen in der beruflichen Vorsorge und in der AHV dafür gesorgt, dass die Höhe der Altersrenten erhalten bleibt.

Erstmals seit 42 Jahren werden die AHV-Renten real erhöht.

Alle Neurentnerinnen und -rentner, welche ab 2018 pensioniert werden, erhalten ab 2019 den Zuschlag von 70 Franken pro Monat auf ihre AHV-Rente. Die aktuellen Rentnerinnen und Rentner erhalten den Zuschlag zwar nicht, sie sind im Gegenzug aber auch nicht von der Senkung des Umwandlungssatzes betroffen. Sie erhalten aber die Garantie, dass ihre Renten mindestens für das kommende Jahrzehnt finanziert und weiterhin an die Lohn- und Preisentwicklung angepasst werden können.

Frauen profitieren

Die Erhöhung des Rentenalters von 64 auf 65 ist unbestritten eine Verschlechterung für die Frauen. Ihr stehen aber Verbesserungen gegenüber, von denen Frauen besonders profitieren. So lebt heute eine halbe Million der erwerbstätigen Frauen nach der Pensionierung allein von der AHV und hat keine Pensionskassen-Rente. Sie spüren eine Stärkung der AHV, wie sie die Reform vorsieht, besonders. Auch die Verbesserung der Versicherung von Teilzeitarbeit, ein weiterer Teil der Reform, kommt vor allem den Frauen zugute. In der Gesamtbilanz überwiegen deshalb die Vorteile für die Frauen.

2x JA am 24. September 2017

Die Mitglieder der SP Schweiz haben sich in einer Urabstimmung mit einer überwältigenden Mehrheit von 90,6 Prozent zurecht für die Altersvorsorge 2020 ausgesprochen. Die Vorteile der Reform überwiegen klar und es wäre geradezu verantwortungslos, wenn eine „kritische Linke“ durch ihr Nein rechtsbürgerlichen Ideologen zu einem Sieg verhelfen würde. Naiv, wer glaubt, es würde danach etwas Besseres kommen. Es braucht ein Ja zum Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.3 Prozentpunkte ab 2021 und ein Ja zum Bundesgesetz über die Reform der Altersvorsorge 2020. Wenn eine der beiden Vorlagen abgelehnt wird, scheitert die ganze Reform.

Die Vorteile in Kürze

  • Die laufenden und die neuen Renten sind gesichert.
  • Die Höhe der aktuellen und künftigen Altersrenten bleibt erhalten.
  • Die Finanzen der AHV sind im nächsten Jahrzehnt im Gleichgewicht.
  • Die finanzielle Situation der Pensionskassen wird verbessert.
  • Die Leistungen der Altersvorsorge werden an die veränderten Bedürfnisse angepasst.
  • Die vorhandenen Lücken in der Vorsorge von Personen mit kleinen Einkommen werden geschlossen.