JA zur Lehrstelleninitiative

Anreize für genügend Ausbildungsplätze schaffen

Man sieht, hört und liest es in allen Medien: Die Jugendarbeitslosigkeit steigt heute wieder überdurchschnittlich rasch an. Die Schulabgänger/innen nehmen seit 1991 wieder stetig zu, und zwar, gemäss Bundesamt für Statistik, mindestens bis ins Jahr 2008. Statt mehr gibt es aber immer weniger Lehrstellen, weil immer weniger Betriebe (es sind heute weniger als 17%!) Lehrlinge ausbilden. Mit "Brückenangeboten" wie dem 10. Schuljahr oder teuren Bundeszuschüssen für Betriebe bzw. Berufsverbände springt der Staat (= Steuerzahler/in) ein. Der Kanton Genf hat deshalb schon vor Jahren einen Berufsbildungsfonds eingerichtet. Wer nicht ausbildet zahlt, wer ausbildet wird entlastet, was den Anreiz Ausbildungsplätze anzubieten erheblich vergrössert. Interessanterweise funktioniert diese Idee zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgezeichnet!

Die Lehrstellen-Initiative verlangt nun auf eidgenössischer Ebene, dass alle Betriebe ihren Beitrag an die Lehrlingsausbildung leisten. Dazu wird ein Berufsbildungsfonds geschaffen. Der Fonds wird von den Unternehmen gespiesen, die keine oder zu wenig Lehrstellen anbieten. Diese Mittel fliessen zusätzlich zu den Steuergeldern, welche Bund und Kantone in die Berufsausbildung investieren. Damit könnten weitere dringend benötigte Ausbildungsplätze in innovativen Branchen (z.B., Informatik) geschaffen werden und es würde definitiv verhindert, was jetzt passiert, nämlich, dass es bei jedem Konjunktureinbruch automatisch auch zu einer Lehrstellen-Krise kommt. Wer verantwortungsvoll und ehrlich für die Zukunft und Bildung unserer Jugend einsteht, stimmt deshalb JA zur Lehrstelleninitiative.

5. April 2003